FDP-Politiker Pott fordert bessere Infrastruktur für mehr Tempo bei Digitalisierung im Gesundheitswesen

Mit Blick auf die Einführung des sogenannten E-Rezepts
(elektronische Rezepte) fordert der gesundheits- und digitalpolitische Sprecher
der FDP-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Konstantin Pott, mehr Tempo bei
der Digitalisierung des Gesundheitswesens im Land. Gleichzeitig weist Pott jedoch
daraufhin, dass man Ärzte bei der Implementierung der neuen Systeme nicht allein
lassen dürfe.

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Sachsen-Anhalts hatte
über technische Schwierigkeiten und angebliche Akzeptanzprobleme während der
Testphase des E-Rezepts geklagt und sich für eine Aussetzung der Frist zu
dessen Einführung ausgesprochen. Das E-Rezept dient der elektronischen
Verschreibung von Arzneimitteln und wird zukünftig Abläufe im Gesundheitswesen
vereinfachen. Gemäß der Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung soll es
bis 2025 standardmäßig das herkömmliche Papierrezept ablösen.

Pott sieht eine mögliche Verlängerung dieser Frist kritisch:
„Die Digitalisierung unserer Gesundheitssystem ist unabdingbar und hängt im
weltweiten Vergleich Jahre zurück. Somit sind wir nicht für die
Herausforderungen der Zukunft gewappnet. Eine Aussetzung der Frist zögert diese
wichtige Aufgabe nur hinaus.“ Der Abgeordnete betont die Vorteile des E-Rezepts
sowohl für Patienten als auch Ärzte. Es komme nun darauf an, den Mehrwert eines
digitalisierten Gesundheitssystems aufzuzeigen und die Ärzte gleichzeitig auf
dem Weg dorthin zu unterstützen.

 „73 % der Apotheken
in Sachsen-Anhalt können das E-Rezept bereits einlösen. Das zeigt, dass wir uns
auf dem richtigen Weg befinden. An diesen Erfolg sollten wir anknüpfen, anstatt
durch ein Aufschieben der Frist hinter andere Bundesländer zurückzufallen“,
fügt Pott hinzu.

Die Kinderkrankheiten neuer Systeme ließen sich laut Pott am
besten in der praktischen Umsetzung aufarbeiten. Es sei jedoch auch das Land
gefordert, eine flächendeckende Breitbandversorgung und funktionierende
technische Infrastruktur sicherzustellen. „Wenn alle Beteiligten an einem
Strang ziehen, wird die Einführung des E-Rezepts vielleicht sogar vor 2025
gelingen“, zeigt sich Pott zuversichtlich.