Große Unterschiede bei Digitalisierung an Sachsen-Anhalts Hochschulen

Pott (FDP): „Teilweise noch immenser Nachholbedarf bei digitaler Ausstattung“

Sachsen-Anhalts Universitäten und Hochschulen sind derzeit höchst unterschiedlich auf die Herausforderungen und Chancen der Zukunft vorbereitet. „Bei der Digitalisierung ist der Stand sehr verschieden. Es gibt alles in allem noch deutlichen Investitionsbedarf – in Infrastruktur und in Personal“, sagte Konstantin Pott, hochschulpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt.

Wenngleich das Land allein in diesem Jahr den Hochschulen in für den Ausbau der Medientechnik in Hörsälen, Seminar- und Konferenzräumen mehrere Millionen Euro zur Verfügung gestellt hat, wie aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage Potts an die Landesregierung hervorgeht, gebe an einigen Hochschulen noch erheblichen Bedarf: „Während inzwischen etwa die Uni Halle-Wittenberg bis auf wenige Räume fast komplett ausgestattet ist, ist andernorts der Nachholbedarf immens“, sagt Pott.

Auffällig außerdem: Die vier Hochschulen für angewandte Wissenschaften verfolgen bereits konkrete Digitalisierungsstrategien. Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle verfügen hingegen über keine solche Strategie. „Auch hier muss nachgebessert werden“, so Pott.

Weitere Unterschiede machen die Antworten des Wissenschaftsministeriums deutlich: Die digitale Studierendenakte ist bisher an der Burg in Halle und an der Hochschule Merseburg eingeführt worden, in den anderen Häusern lässt sie auf sich warten. Pott dazu: „Häufig fehlt es an qualifizierten Fachkräften, um die Strukturen anzupassen bzw. neu zu implementieren. Hinzu kommt: „Einige Hochschulen setzen mehrere spezielle Mitarbeiter für digitale Aufgaben zur Unterstützung des Lehrpersonals ein, andere Einrichtungen haben nur eine Stelle oder, wie die Uni Magdeburg, gar kein Personal dafür. Daran muss sich dringend etwas ändern.“

Die Zahlen und Fakten liefern laut Pott nun „die Grundlage für weitere Diskussionen“. Positiv sei: „Das Land hat die Probleme erkannt und den Hochschulen auch im Rahmen des Sondervermögens bereits Corona-Gelder zur Verbesserung der Resilienz durch Digitalisierung zur Verfügung gestellt“, erklärt der FDP-Abgeordnete. Er betont: „Unsere Universitäten und Hochschulen sind zentrale Institutionen für den Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt. Im nationalen und internationalen Wettbewerb um die Studierenden von morgen ist es zwingend erforderlich, zukunftsweisend voranzuschreiten und die Einrichtungen mit der notwendigen digitalen Infrastruktur auszustatten.“