Die letzte Woche begann so richtig erst am Dienstag, denn dort tagte die Fraktion auswärtig. Bei solchen auswärtigen Sitzungen machen die Abgeordneten vormittags Termine im Landkreis, treffen sich dann zur internen Fraktionssitzung und treffen sich im Anschluss gemeinsam mit dem Kreisverband zu einem Austausch. In diesem Monat fand die auswärtige Fraktionssitzung im Landkreis Wittenberg statt. Mein erster Termin führte mich zum Verein der Pflege- und Adoptivfamilien Anhalt-Wittenberg statt. Dort tauschte ich mich rund um das Thema Pflegefamilien und die aktuelle Situation aus. Es gibt noch einiges zu tun, da einige Fehlanreize bestehen. Wenn Pflegekinder von ihrem eigens verdienten Geld noch einen Prozentsatz an das Jugendamt abgeben muss, halte ich das für den völlig falschen Weg.
Weiter ging es danach mit einem Austausch im Krankenhaus Paul Gerhard Stift. Dort besprachen wir viele Themen: die Finanzierung, Digitalisierung und Corona waren nur einige davon. Nach einem Gespräch gab es noch eine Führung durch das Krankenhaus. Es ist schön zu sehen, dass es auch Krankenhäuser gibt, die sich finanziell tragen können und die durch regelmäßige Evaluation von Abläufen stetig besser und effektiver werden.
Als letztes ging es zum Jugendclub TECHNA, der von der Volkssolidarität betrieben wird. Gesprächsschwerpunkt war dort insgesamt die Kinder- und Jugendarbeit, die Coronafolgen und auch hier die Digitalisierung. Neben dem Gespräch wurden mir auch hier das Gelände und die Räumlichkeiten gezeigt.
Nach diesem Termin war die Fraktionssitzung der nächste Halt. Wir besprachen die letzten Termine und Themen vor der Sommerpause, aber warfen den Blick auch schon einmal in die anstehenden Aufgaben nach der Sommerpause. Ebenfalls gibt es einige Aufgaben, die während der Sommerpause erledigt werden müssen, auch darüber sprachen wir. Abschließend fand der gemeinsame Austausch mit dem Kreisverband als letzter Termin für diesen Tag statt.
Der Mittwoch begann mit etwas Büroarbeit, bevor einige Telefonate anstanden. Weiter ging es dann mit etwas Vorbereitung für Social Media Arbeit. Seid gespannt, was dort alles kommen wird. Etwas später stand dann ein digitaler Austausch mit Apple an. Dort sprachen wir über die Chancen von Digitalisierung in der Bildung und mögliche Konzepte, wie diese umgesetzt werden kann. Andere Bundesländer sind uns hier schon deutlich voraus. Sachsen-Anhalt muss darauf achten, nicht den Anschluss zu verlieren. Nach diesem Gespräch ging es für mich mit einem letzten digitalen Austausch weiter. Mit Vertretern der Einrichtung “Kurhaus Wilhelmshof” sprachen wir über die aktuellen Probleme, die es regelmäßig mit der Sozialagentur und den Gesamtplanverfahren für Menschen mit Behinderungen gibt. Mir sind diese Probleme und ist dieses Thema absolut bewusst. Deshalb habe ich zu den Verhandlungen des Landesrahmenvertrages, welche zwischen dem Sozialministerium und der LIGA der Freien Wohlfahrtsverbände verhandelt werden, einen Selbstbefassungsantrag in den Sozialausschuss eingebracht.
Zum Abschluss des Tages stand eine Diskussionsrunde beim Börsenkreis Halle an. Dort diskutierte ich mit Vertretern anderer Parteien über das Thema Aktienrente. Für mich ist absolut klar, dass wir endlich neue Konzepte brauchen, um die Rente in Zukunft zu finanzieren. Dafür ist die Aktienrente ein Modell, welches zusätzlich gebraucht wird.
Am Donnerstag startete der Tag erneut mit einigen Telefonaten und Büroarbeit bevor es weiterging mit einem Gespräch mit der ständigen Kindervertretung. Wir redeten über rechtliche Themen und den Umgang mit Kindern. Ebenfalls besprachen wir, welche möglichen Langzeitkonsequenzen sich für die Betroffenen ergeben. Hier ist in Familiengerichten noch Luft nach oben, um am Ende für die Betroffenen die besten Lösungen zu erreichen. Nach einiger Büroarbeit ging es für mich dann weiter mit einem Austausch mit MMT Academics. Dieses Unternehmen bietet speziell für Frauen und für junge Menschen Kurse zur finanziellen Schulung an. Viel zu häufig ist es noch so, dass Frauen keinen Überblick über ihre Finanzen haben, sondern sich der Partner darum kümmert. Das führt – gerade in Fällen von häuslicher Gewalt – zu massiven Problemen. Ebenfalls werden viele Jugendliche und junge Erwachsene unvorbereitet in das Leben entlassen. Auch hier muss gegengesteuert werden, um Verschuldungen etc. zu verhindern. Zwei wichtige Themen, die weiter verfolgt werden müssen. Nach etwas weiterer Büroarbeit und beantworteten Mails ging ich Abends noch zum Stammtisch der JuLis Halle.
Auch der Freitag startete mit einer digitalen Konferenz. In der Arbeitsgruppe Wissenschaft der Fraktionsvorsitzendenkonferenz diskutierten Vertreter der Landtags- und Bundestagsfraktion über das Thema Transfer und Gründerkultur. Dazu hatten wir auch einen externen Referenten zu Gast, welcher berichtete, wie solche Konzepte sehr gut in der Praxis umgesetzt werden können. Ebenfalls wurde am Freitag die Lange Nacht der Wissenschaften in Halle durchgeführt. Dort bekommen alle wissenschaftlichen Einrichtungen die Möglichkeit, sich und ihre Profession zu präsentieren. Bereits bei der Eröffnungsveranstaltung wurde die Bedeutung von Wissenschaft deutlich gemacht. Auch in Zukunft muss die Wissenschaft und Forschung einen hohen Stellenwert in Deutschland genießen. Zum Abschluss des Tages fand dann noch der Landesvorstand der Jungen Liberalen statt. Dort wurden die nächsten Termine und Veranstaltungen geplant, auch die Anträge und inhaltliche Ausrichtung war ein Thema.
Beendet wurde die Woche für mich am Samstag mit dem Anglerfest in Wettin. Dort erfuhr ich vieles über das Angeln aber auch über die viele Jugendarbeit, die in Anglervereinen und Verbänden geleistet wird. Angeln ist einer der wenigen Bereiche, bei denen sich Vereine keine Nachwuchssorgen machen müssen. Darüber lohnt es sich zu reden und zu überlegen, warum das so ist.
Eine lange Woche ging mit diesem entspannten Austausch zu Ende. In der nächsten Woche steht der letzte Sozialausschuss vor der Sommerpause an. Die Tagesordnung ist pickepackevoll. Lest dazu mehr in meinem nächsten Wochenrückblick